Die Diskussionen mit den Kunden sind oft bemerkenswert unterschiedlich. Ein Private-Equity-Haus definiert das Suchprofil für den CFO-Posten in einem Portfoliounternehmen. Bald geht das Investment in den Exit. Doch einen „Verkäufer“ will der PE-Kunde auf keinen Fall. „Storytelling, Roadshow, Verkauf, das machen wir selbst“, sagt der Kunde. „Was wir brauchen, ist ein CFO mit hervorragender Branchenkenntnis!“ Dies ist eher selten. Generell sind in wenigen Sektoren CFOs mit spezieller Branchenkenntnis besonders wichtig, u.a.:
· In der Bauindustrie (Planung, Controlling und Cashflow bei der Baustellenabrechnung, Teilfertigstellungen, auch in Bezug auf das Claim Management).
· Bei Food, Fashion & Fast-moving Consumer Goods (die Top-CFO-Skills dort sind aktives oder passives Know-how vom Supply Chain Management und die Gefahren/Auswirkungen von schnell wechselnden Trends auf Lagerhaltung und Working Capital).
· Bei Rohstoffproduzenten und -händlern (dort entscheidet oft die Qualität des Hedgings mehr als operative Exzellenz).
Private Equity ist in Deutschland im Direct Investment in keinem dieser Sektoren besonders stark engagiert. Warum legen PE-Häuser selbst bei profitabel laufenden Assets in der jeweiligen Branche zunehmend den Schwerpunkt auf die funktionalen Kompetenzen, die über Accounting, Controlling und Cashflow hinausgehen? Wir sehen, dass Private Equity gerade dabei ist, sich auf das Thema Refinanzierung vorzubereiten. Das bedeutet, dass CFOs vor allem erweiterte funktionale Skills einbringen müssen: Management von Leveraged Buy-outs, Private Debt, alternative Finanzierungsformen etc.