Warum Top-Kandidaten absagen

Was gerne übersehen wird: eine (zunächst meist unsichtbare) dritte Person verhandelt immer mit. Insbesondere bei einem Wohnortwechsel, noch mehr bei Auslandseinsätzen sitzen mehrere Personen mit am Tisch: der Ehepartner, halbwüchsige Kinder und nahe Verwandte sind von einem Jobwechsel des Kandidaten massiv betroffen. Unser Rat ist, dies ganz früh, manchmal sogar bei der Erstansprache, herauszustellen. Gelingt es dem Headhunter, ein vertrauensvolles Verhältnis zum Kandidaten aufzubauen, dann ist es möglich, die Zweifel des Ehepartners, das Für und Wider offen anzusprechen. Diesen Aspekt verbergen Kandidaten gerne gegenüber potenziellen Arbeitgebern, da sie nicht als wankelmütig oder zweifelnd wahrgenommen werden wollen. Oder: die Sorgen der ‘dritten Person’ werden durch den Lockruf der Opportunität nicht ausreichend wahrgenommen. Am Anfang sind die Vorstellungen der beiden (Ehe-)Partner noch vage, spätestens wenn es ernst wird kommt aber ein immer härteres Veto des anderen Partners. Unsere langjährige Erfahrung und unser Rat ist, einen Zielkonflikt zwischen Kandidaten und familiärem Hintergrund frühzeitig in Erfahrung zu bringen, ggf. auch durch Nachfragen und ‘Dranbleiben’ am Entscheidungsprozess auf der Kandidatenseite. Es ist besser, Kandidaten mit illusionären Vorstellungen über die Machbarkeit eines Jobwechsels nicht in die Shortlist einzubringen. Dies kann zwar manchmal anfänglich ärgerlich sein, vermeidet aber Enttäuschungen ‚kurz vor Schluss‘.

Share the Post:
Scroll to Top